Kindergarten Eingewöhnung: Auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kinder achten

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das uns als Eltern oft stark beschäftigt: die Eingewöhnung in den Kindergarten. Diese Zeit ist für unsere Kinder und auch für uns eine große Herausforderung. Es ist entscheidend, dass wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kinder eingehen und auf unser Bauchgefühl hören.

Leider erleben viele Eltern Druck von Erzieherinnen und Erziehern, die möchten, dass die Eingewöhnung schnell geht und das Kind möglichst früh allein gelassen wird. Manchmal hört man sogar, dass es normal sei, wenn sich ein Kind mit Händen und Füßen wehrt. Wir haben uns inzwischen bei Bekannten informiert und Erzieherinnen anderer Einrichtungen befragt, die uns bestätigt haben, dass eine gewaltsame Trennung der Eltern auf keinen Fall der richtige Weg ist.

Der Fokus der Eingewöhnung sollte darauf liegen, dass das Kind Vertrauen zu einer weiteren Bezugsperson aufbauen kann. Dieses Vertrauen entsteht nicht durch Zwang, sondern durch behutsame, geduldige und liebevolle Begleitung. Es geht darum, dass das Kind merkt, dass es in der neuen Umgebung sicher ist und dass die Eltern immer da sind, wenn es sie braucht.

Ein Kind gewaltsam in der Einrichtung zurückzulassen und von den Erzieherinnen festhalten zu lassen, ist schlichtweg falsch. Solche Maßnahmen führen zu einem Vertrauensverlust gegenüber den Eltern und der Einrichtung. Ein Kind muss wissen, dass die Eltern immer für es da sind und dass seine Gefühle ernst genommen werden. Natürlich hört ein Kind irgendwann auf zu weinen und beruhigt sich, aber nicht, weil es sich sicher fühlt und weiß, dass Mama oder Papa bald wiederkommen, sondern weil es merkt, dass sich an der Situation nichts ändert, da die Eltern weg sind.

Wir müssen unsere Kinder in ihrem Tempo an die neue Umgebung gewöhnen. Das bedeutet manchmal, dass wir länger in der Einrichtung bleiben müssen, um ihnen Sicherheit zu geben. Es ist wichtig, dass wir als Eltern auf unser Bauchgefühl hören und uns nicht von äußeren Stimmen beeinflussen lassen, die uns drängen oder unsicher machen wollen. Wenn sich ein Kind heftig wehrt, ist das ein klares Zeichen, dass es noch nicht bereit ist, allein zu bleiben.

Erzieherinnen und Erzieher sollten diese Signale ernst nehmen und die Eingewöhnung entsprechend anpassen. Es ist ihre Aufgabe, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen, nicht es zu brechen. Ein behutsamer und kindgerechter Einstieg in den Kindergartenalltag ist möglich und sollte immer das Ziel sein.

Liebe Eltern, lasst euch nicht verunsichern. Eure Kinder brauchen eure Unterstützung und euer Vertrauen, um sich in der neuen Umgebung wohl und sicher zu fühlen. Hört auf euer Bauchgefühl und stellt sicher, dass die Eingewöhnung in einem Tempo erfolgt, das für euer Kind richtig ist.

Wie sind eure Erfahrungen mit der Kindergarten-Eingewöhnung? Teilt eure Geschichten und Tipps gerne in den Kommentaren.

Liebe Grüße, eure Christina


Weiterführende Links

  • Herder.de führt aus, dass Trennungen schmerzhaft sein können, aber mit der richtigen Unterstützung bewältigt werden können. Gewalt ist dabei keine Lösung, da sie die Trennungsangst verstärken kann. Stattdessen sollten Eltern verlässlich sein und ihre Kinder pünktlich abholen, um Vertrauen aufzubauen und den Übergang zu erleichtern​ (Herder)​.
  • Dieser Artikel auf Herder.de erklärt, dass eine behutsame und flexible Eingewöhnung in den Kindergarten entscheidend ist. Verschiedene Modelle wie das Berliner und Münchener Modell werden vorgestellt, die auf eine schrittweise Trennung setzen. Gewaltsame Trennungen können das Vertrauen und die Bindung des Kindes gefährden. Eltern und Erzieher sollten individuell auf die Bedürfnisse jedes Kindes eingehen, um den Übergang zu erleichtern. (Herder – Berliner Modell/Münchener Modell)
  • AOK – Eingewöhnung in die Kita: So gelingt der Start Die Eingewöhnung erfolgt in mehreren Phasen. Zunächst begleitet ein Elternteil das Kind (Grundphase), dann erfolgt der erste Trennungsversuch. In der Stabilisierungsphase übernimmt die Erzieherin zunehmend die Betreuung. Die Schlussphase ist erreicht, wenn das Kind sich bei der Trennung trösten lässt und die Erzieherin als Bezugsperson akzeptiert​ (AOK)​.
  • Kindergartenakademie – Eingewöhnung in die Kita Der Prozess umfasst fünf Schritte: Information, Grundphase, erster Trennungsversuch, Stabilisierungsphase und Schlussphase. Eltern und Erzieher tauschen zunächst Informationen aus. Während der Grundphase begleitet ein Elternteil das Kind. Der erste Trennungsversuch wird behutsam durchgeführt. Die Stabilisierungsphase beginnt, wenn das Kind sich bei der Trennung beruhigen lässt​ (kindergartenakademie.de)​.
  • Denk mit Kita – Eingewöhnung in die Kita Die Eingewöhnung wird individuell angepasst. Sie beginnt mit einem Kennenlerngespräch und einer Eingewöhnungsphase, in der ein Elternteil das Kind begleitet. Der erste Trennungsversuch erfolgt, wenn das Kind erste Schritte alleine unternimmt. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind die neue Umgebung akzeptiert und die Erzieherin als Bezugsperson anerkennt​ (Denk mit Kita)​.

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