Einsame Momente: Die unbekannte Härte der Babyzeit

Ich erzähle von den blumigen Vorstellungen, die ich während der Schwangerschaft mit unserer ersten Tochter von der Babyzeit hatte, und davon, wie mich die unbekannte Härte der Babyzeit auf den Boden der Tatsachen geholt hat.

Es wird kaum darüber gesprochen, wie herausfordernd die erste Zeit mit einem Baby sein kann. Nur wenn man selbst das Thema anspricht, teilen andere ihre Erfahrungen, und dadurch fühlt man sich oft noch schlechter, weil man denkt: “Oh Gott, ich bin allein, bei allen anderen läuft es besser.”

Was meine ich mit einer „harten Babyzeit“? Unsere erste Tochter kam nach einer Einleitung und 30 Stunden Wehen, inklusive Wehensturm, per Kaiserschnitt zur Welt. Das war sehr schwer für mich, da ich unbedingt eine natürliche Geburt wollte. Nach dem Kaiserschnitt verbrachte ich noch sechs Stunden auf der Intensivstation und konnte sie nur kurz im OP sehen.

Mir fehlte dieser freudige “Das ist mein Baby”-Moment mit Tränen in den Augen und die erste Bindung. Die durchwachten Nächte begannen und hörten nicht auf, bis unsere große Maus etwa 2,5 Jahre alt war. Doch schlimmer war der Tag: Drei Stunden am Stück wurde gebrüllt. Sobald ich sie hinlegte, ging die Sirene los, auch im Kinderwagen, wo andere Kinder friedlich schlummerten, schrie unsere Tochter sich die Seele aus dem Leib.

Ich fühlte mich so allein. Ich dachte, mit einem Baby wäre man nie wieder allein, aber ich habe mich noch nie so einsam gefühlt. Kurz gesagt, es ging mir wirklich schlecht, sowohl psychisch als auch körperlich. Doch ich traute mich nicht, das zu zeigen. Schließlich hatten wir das größte Glück der Welt: ein gesundes Baby, und da muss man doch glücklich sein.

Aber muss man das wirklich? Ich finde ganz klar, nein! Es sollte viel offener darüber gesprochen werden, wie hart es ist, dass man plötzlich kaum noch Zeit für die eigenen Grundbedürfnisse hat, wie auf die Toilette gehen, essen oder schlafen. Vor allem am Anfang, wenn man sich an den Schlafmangel und die neuen Herausforderungen erst gewöhnen muss. Dazu kommen die Nachwirkungen der Geburt und die Hormone… Oh ja, die Hormone. Alles tut weh, man ist müde und hat plötzlich Angst davor, wie dieses neue Leben aussieht und dass es für immer so bleibt.

Ich habe viel geweint und hatte schreckliche Alpträume (wenn ich dann mal schlafen durfte).

Mit etwa sechs Monaten hörten die heftigen Schreiattacken unserer Großen auf, aber neue Herausforderungen kamen. Dennoch wird es meiner Meinung nach leichter 😉

Also, liebe Mamis und auch Papis, redet darüber! Ihr dürft auch über die negativen Seiten sprechen. Alle Eltern haben diese oftmals sehr harte Babyzeit durchlebt. Manche trifft es dabei mehr und andere wiederum weniger aber alle müssen dadurch!

Ich freue mich über eure Kommentare und Geschichten!

Liebe Grüße, eure Christina

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